Ein Gefühl ist nicht das, was du denkst.
Diesmal geht’s um Gefühle.
Und vielleicht denkst du jetzt… «Schon wieder?»
Tatsächlich gibt es schon ein paar Blogbeiträge und Videos von uns, in denen wir Aspekte davon aufgreifen.
Aber irgendwie… will darüber geschrieben werden.
Diesmal scheinen wir ein Licht auf:
Ein Gefühl ist nicht das, was du sagst, es ist.
Und: Darüber reden ist nicht gleich «es fühlen».
Viele sprechen heute frei und offen (manchmal nachdem sie sich «endlich» ein Herz gefasst haben), über ihre Gefühle. In einer Coachingsession danach gefragt, kommt es oft vor, dass wir hören «Ich fühle mich alleingelassen.», «Ich fühle mich verzweifelt.», «Ich bin wütend.», «Ich fühle mich entspannt.», «Ich habe Angst.» usw. Das klingt alles klar und «nachfühlbar». Nur: Was gesagt wurde, ist bereits eine Übersetzung dessen, was gerade in uns passiert. Es ist nicht das Gefühl. Es sind Worte, die das Gefühl repräsentieren sollen. Ein verbaler Ersatz, der zur Verständigung beitragen soll.
Soweit so gut – es ist in unserer Welt momentan DIE bevorzugte Kommunikationsweise und hat seine Berechtigung. Allerdings ist es auch eine Falle.
Denn was ein Gefühl tatsächlich ist: Eine Sensation im Körper.
Wir spüren etwas in unserem Körper. Oft kann man auch von außen sehen, dass gerade was passiert (ausgenommen wir haben versucht uns auch das abzutrainieren…).
Auf die Frage “Was fühlst du?” wird meistens nicht gesagt: «Mein Bauch zieht sich zusammen, ich seh’ etwas verschwommen, im Hals wird mir eng…» usw.
Sondern unser Verstand beginnt mit seiner Übersetzungsarbeit. Die Empfindungen oder «Bewegungen» unseres Körpers werden mit den vorhandenen «Daten» verglichen, um einzuordnen, worum es sich da handeln könnte und fast gleichzeitig wird eine Begründung für das Geschehen geliefert. (Welche sich recht überzeugend anhört.)
Wenn wir also so etwas sagen wie «Ich fühle mich ausgeliefert.» ist bereits eine Menge NACH dem Gefühl passiert. Die Körperempfindung(en) wurden gescannt, abgeglichen, eingeordnet, eine Geschichte (oder mehrere) wurde geformt und in Worte verpackt. Was womöglich ebenfalls geschehen ist: Die innere Zensur hat dafür gesorgt, dass ja nichts nach außen geht, was gemäß internalisierten Regeln nicht nach außen darf. In der Zwischenzeit sind wir bereits nicht mehr mit dem Gefühl in Kontakt.
Das Denken darüber hat uns abgelenkt.
Etwas, was wir in diesem Prozess quasi nebenbei ebenfalls lernen. Wir entdecken, dass durch das darüber nachdenken und reden, sich diese Körpersensation nicht mehr so intensiv anfühlt. Und so flüchten wir aus dem, was wir fühlen, indem wir genau das tun: Darüber ausgiebig nachdenken und sprechen. Unser Verstand ist so aktiv, dass die Sensation des Körpers im Lärm des Denkens versinkt. Und damit auch die Weisheit des Gefühls. Gleichzeitig entsteht die Illusion, dass wir uns mit unseren Gefühlen befassen.
Doch wie gesagt: Die Gedanken und Worte ÜBER die Gefühle sind nicht die Gefühle selbst.
JA...
Wenn unser Verstand nur wüsste*, dass wir nicht vor unseren Gefühlen gerettet oder beschützt werden müssen!
Dass unser Körper sehr gut mit Sensationen umgehen kann – dafür ist er ja geschaffen!
Dass der Kontakt zu unserem Gefühl sogar sehr wichtig ist, weil es uns darüber Auskunft gibt, wo wir gerade stehen.
Dann...
Würde z.B. ganz viel unnötige Ablenkungen wegfallen, die wir über die Jahre etablieren (scrollen, Alkohol, rauchen, essen oder nicht essen, die Jagd nach dem nächsten Flirt, das neuste Gadget, den 37. spirituellen / transformativen / erleuchtenden Kurs, und, und, und…) und natürlich das Denken selbst – Thinkaholics (Denkaholiker) sind wahrscheinlich die am weitesten verbreitete Gruppe von Süchtigen.
Wir wären befreit von den Strategien und Zwängen, denen wir uns unterwerfen.
Und ebenfalls gut möglich, dass wir vermeintliche (Krankheits-)Symptome plötzlich in einem ganz anderen Licht sehen.
Würden wir erleben, dass wir alle, ALLE, Sensationen in unserem Körper erlauben können, ohne etwas dagegen unternehmen zu müssen.
Wir würden uns erlauben, das Gefühl zu erleben und dadurch ebenfalls realisieren, dass es von alleine «stirbt» und sich darin auflöst, woher es gekommen ist. Aus dem Nichts.
Wir würden das Leben in uns, durch uns, wieder ganz fühlen. Nicht herunter gedimmt, sondern mit allen Farben und Formen.
Und…
Wir wären in ungehindertem Kontakt mit unserer Intuition. Denn all die Anspannung und der Lärm fallen weg und wir hören das klare Signal des nächsten Schrittes.
Hier eine Idee wie du dich dem annähern könntest.
Statt über deine Gefühle nachzudenken und die passenden Worte zu finden:
- Komm in Kontakt mit deinem Körper.
Wo in deinem Körper spürst du es, was spürst du?
(Diese Fragen sind nicht zur Beantwortung da. Sie sind in diesem Text nur Hinweisgeber, worauf du dein Bewusstsein richten kannst – statt eben über das Gefühl nachzudenken.) - Lass deinen Intellekt aus dem Spiel.
Das Gefühl, das immer viel reichhaltiger ist als das Wort, wodurch es beschrieben werden soll, braucht keinen Namen, keine Geschichte, keine Einordnung. Es braucht keine Erklärung und keine Lösung.
Es kommt, wird erfahren und dann geht es von alleine wieder.
Wenn du merkst, dass dein Denker eingestiegen ist, wende dich einfach wieder der Sensation im Körper zu. Das ist alles.
Gut möglich, dass du eine Überraschung erlebst.
Falls es Gefühle gibt, von denen du dich überwältigt zu werden scheinst:
Wir als Coaches begleiten dich dabei, wieder mit dir, deinem Körper, deiner Intuition in Kontakt zu sein. Dazu gehört auch, urteilsfrei, liebevoll und präsent mit dir zu sein, wenn dich etwas erzittern lässt. Dadurch erfährst du in einem geschützten Raum, dass es tatsächlich möglich ist, alles zu fühlen.
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