Neues Jahr, neue Chance, Neubeginn… 01.01. – geradezu verlockend, um, ja eben, neu anzufangen. Da und dort werden wir auf diese “einmalige” Gelegenheit auch gerne mit entsprechenden Vorschlägen hingewiesen.
Obwohl für viele die Neujahrsvorsätze eher schon ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert sind, werden sie, jetzt inkognito, doch wieder gefasst. Zum Beispiel als: Dieses wird mein allerbestes / produktives / lebensveränderndes / endlich glückliches Jahr!
Es scheint, als wäre das ein ganz unbelastetes und ja auch positiv motivierendes Credo.
Nur, was steckt denn tatsächlich in “Dies wird mein allerbestes Jahr”?
Schauen wir etwas genauer hin, was dieses allerbeste Jahr beinhaltet, kommen da manchmal die gut getarnten To-do’s ans Licht. Denn das allerbeste Jahr könnte auch heissen: Ich bin noch nicht da, wo ich hin will, weil… ich noch dieses oder jenes “endlich” machen sollte, damit… oder da ja noch dieses Problem zu lösen ist, bevor…
Die To-do-Liste ist nicht mehr ganz so offensichtlich, wie bei den Neujahrsvorsätzen, aber eben doch vorhanden. Denn an „endlich dieses oder jenes machen“ hängen schon viele Ideen und Geschichten, wie das zu machen ist und in welcher Zeit.
Statt dem freien Fluss des Lebens zu vertrauen, und damit auch der To-do-Liste des Lebens, finden wir uns im komplett erfundenen kalendarischen Neuanfang wieder.
Von wegen erfunden: Es gab/gibt fast alles… 5, 10, 12 Monate – 28, 29, 30 und 31 Tage pro Monat – Frühling oder die Wintersonnenwende als Jahresbeginn, oder der 1. Januar, oder eben irgendwann im Laufe der Sonnenumkreisung – drei oder vier, fünf Jahreszeiten, oder auch zwei – Sonnenkalender, Mondkalender, oder eine Mischung aus beiden, usw. und da und dort ein paar Extra-Tage.
Was als organisatorische Hilfe gedacht ist, verwenden wir nun manchmal dazu, uns selbst unter Druck zu setzen.
Weil… ja, eben jetzt doch ein guter Zeitpunkt wäre! 1.1.!
Komm schon! Was sind deine Pläne fürs neue Jahr? Was wirst du Tolles, Großartiges, …, erreichen (wahlweise auch erschaffen, kreieren, usw.)?
Wie? Du hast noch nicht geplant?
Oh je, ich hab noch nichts geplant! Ich weiss noch nicht einmal, was!
Und wenn es per se gar nichts zu planen gäbe? Jedenfalls nicht, um der Planung willen. Oder weil 1.1. ist.
Pläne und Vorhaben? Ja gerne – wenn du einen Fühlt-sich-gut-an-zu-planen Impuls dazu erhältst.
Falls du schon den Kopf leicht einziehst, bei dem Gedanken, dass du einen machen könntest, solltest, müsstest:
Fühl mal rein, was tatsächlich angesagt ist. Von innen heraus.
Such dir ein Datum, das in dein Leben passt.
Oder auch gar keines.
Denn das Leben wird dir dein ganz persönliches Datum schon zeigen.
Mach deine Pläne am 8. August Pläne oder setz dein Vorhaben am 22. Juni in die Tat um. Nur weil die hohen Beamten von Gaius Julius Caesar vor mehr als 2000 Jahren am ersten Januar ihr Amt angetreten haben, heißt das ja nicht, dass das der richtige Zeitpunkt für dich ist.
Ein Gedanke, eine Idee, wie der Kalender, ist kein Befehl. Kein Muss. Auch wenn vielleicht einige Menschen um dich herum danach ihre (Neu-)Anfänge richten.
Du hast die Wahl.
Und es kann ganz einfach sein:
Tu was jetzt heute dran ist für dich.
Viel Spass dabei.
P.S. Apropos To-Do-Liste… für den Fall, dass du eine hast oder vielleicht mehrere (eine besondere Spezialität…) und all die Aufgaben, die du nicht auf dem Zettel stehen hast, dafür im Kopf… und irgendwie will es nicht. Oder du willst nicht.
Und du heimlich denkst: Ich hab Aufschieberitis…
Dann ist diese Masterclass² was für dich:
Loslegen statt aufschieben – Wie du ganz natürlich in die Umsetzung kommst
Und wenn du uns schon ein bisschen kennst, weißt du natürlich: Da ist viel mehr zu holen, als Tipps zur Erledigung von To-Do’s.