Platz machen für etwas Neues
Es scheint logisch: Um etwas Neues in die Hand zu nehmen, müssen wir das, was wir noch halten, ablegen.
Offensichtlich können wir nicht alles in die Hände nehmen.
Der Platz und die Kraft sind begrenzt.
Nicht so offensichtlich ist uns das, wenn es um neue Gedanken, neue Ideen, einen neuen nächsten Schritt geht.
Wenn unser Denken involviert ist, wird es plötzlich schwierig.
Eine neue ‘Gewohnheit’ scheint sich nicht verankern zu wollen.
Wir ‘vergessen’, was wir tun möchten, obwohl es so eine gute Idee war und sich gut angefühlt hat, als wir sie erhalten haben.
Oder es scheint so, als kämen nur wieder die gleichen, vielleicht schon etwas abgestandenen Vorschläge, in der Situation, in der wir uns etwas Neues wünschen.
Obwohl klar ist, dass das Alte für uns nicht mehr funktioniert.
Was ist da los?
Wir halten etwas fest.
Wir haben die (geistigen) Hände beladen.
Es ist kein Raum für etwas Neues.
Wir spüren: Was wir gerade halten, ist nicht mehr dienlich.
Wunderbar, wenn uns bewusst ist, dass da etwas Frisches gefragt ist!
Das ist der erste Schritt.
Der nächste Schritt: Loslassen.
Vielleicht denkst du gerade:
Kein Problem, ich habe losgelassen. Ich bin bereit für etwas Neues.
Aber es funktioniert trotzdem nicht!
Schau mal, ob du nicht doch noch etwas hältst.
Nicht die alte Lösung. Die magst du losgelassen haben.
Was viele aber weiterhin mit sich herumtragen, ist ihre Geschichte.
Die Geschichte über sich selbst.
‘Ich über mich.’
‘Ich über mich’ nimmt so viel Platz ein, dass kaum etwas Neues hineinpasst.
‘Ich über mich’ produziert die passenden Lösungen.
Die Lösungen, die zur Geschichte passen.
Wir sind aber nicht unsere Geschichte.
Wir sind nicht dieses ‘Ich bin meine Geschichte’.
Wir sind das Bewusstsein, das die Geschichte wahrnimmt.
Unser Geschichte-‘Ich’ ist nicht, woher das Leben kommt. Ist auch nicht, woher die Weisheit kommt.
Um zu etwas Jenseits des Gewohnten zu gelangen, geht es nicht nur darum, unbrauchbare oder belastende Gewohnheiten loszulassen.
In erster Linie geht es darum, die Geschichte, die zur Gewohnheit geführt hat, zu erkennen und loszulassen.
Die warum, wieso, weshalb - Erzählungen loszulassen.
Es geht nicht darum, irgendetwas zu verleugnen.
Sondern anzuerkennen, dass die Geschichte, welcher Art auch immer, vergangen ist.
Dass unser Leben JETZT stattfindet, jenseits von aller Geschichte.
Wenn wir mit geklärtem Geist, offenen Händen und frei im gegenwärtigen Moment sind, wird es möglich, etwas Neues zu erhalten.
Unsere Fragen an dich:
An welcher Geschichte ‘hängt’ dein ich?
Wie würde es sich anfühlen, diese einfach abzustellen und mit leeren Händen und geklärtem Geist weiterzugehen?
Lass es uns gerne wissen. Wir freuen uns, im Kommentar von dir zu hören.